Dienstag, 16. Dezember 2014

Ultraspätherbstschlemmerei: Leckere Kartoffel-Rosmarin-Pizza

Liebe Schnitzelfreunde,
es wird kuscheliger. Sobald die Temperaturen sinken, sich draußen vorm Fenster die Baumkronen im Wind wiegen und dicke Strickschals um rote Nasen gewickelt werden, überkommt mich das Bedürfnis, den Ofen verstärkt zu nutzen. Völlig unpassend fällt mir dazu gerade ein, dass im Gefrierfach noch leckerer Rhabarberkuchen vom vergangenen Frühling auf seinen Verzehr wartet. Ich bin wohl tief im Inneren ein Eichhörnchen. Nahrung wird gesammelt, verbuddelt und gehortet. Für schlechte Zeiten. Mmhhhm.

Jedenfalls habe ich heute passend zum Wetter einen richtigen Leckerbissen für euch zusammengebastelt. Einen, der das Herz wärmt und den Magen füllt, ohne zu beschweren. Ich präsentiere: die omnipotente Kartoffel-Rosmarin-Pizza! Eigentlich ein Flammkuchen. Benötigt werden nur wenige Zutaten. Und zaubern können muss man dafür auch nicht. Das Rezept stammt ursprünglich aus der Oktoberausgabe des COUCH Magazins - ich habe es lediglich ein klitzekleines bisschen abgewandelt. 


Der Flammkuchen muss nur 7 Minuten in den Ofen. Während dieser 7 Minuten wird sich eure Wohnung in ein olfaktorisches Wunderland verwandeln. Glaubt mir. Mein Franzose und ich werden immer ganz verrückt. Wir rennen dann alle anderthalb Minuten zum Ofen, um nachzusehen, ob das Essen nicht vielleicht doch schon fertig ist. Man kann ja nie wissen. Das warme Olivenöl, die leicht gerösteten Zwiebelringe und die zartknusprigen Rosmarinnadeln vermischen sich zu würzigen Duftschwaden und werden euch um den Verstand bringen! Nein, ich übertreibe nicht. Probiert es aus.

 


Kartoffel-Rosmarin-Pizza 

Zutaten für ein Ofenblech

3-4 größere Kartoffeln
1 rote Zwiebel
1 Packung Flammkuchenteig von Tante Fanny oder jemand anderem
1 Becher Crème fraîche, eventuell die light-Variante
1 Zweig frischer Rosmarin
ein bisschen Olivenöl zum Beträufeln
Salz und Pfeffer

1. Die Kartoffeln schälen, in schmale Scheiben schneiden und in einem Topf mit kochendem Salzwasser cirka 5 Minuten lang baden. Kartoffelscheibchen in ein Sieb stürzen, kalt duschen und gut abtropfen lassen. Derweil die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. 

2. Den Backofen samt (!) Blech auf 240°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das ist wichtig, damit der Flammkuchenteig auch von unten schön knusprig wird. Besagten Teig auf einem großen Brett ausrollen, Crème fraîche daraufstreichen und Kartoffelscheibchen sowie Zwiebelringe auflegen. Das Ganze nach Belieben salzen und pfeffern. Rosmarinnadeln über die Pizza streuen und alles schüchtern mit Olivenöl beträufeln.

3. Die Komposition vorsichtig auf das heiße Blech im Ofen befördern und dort bei 240°C Ober-/Unterhitze cirka 7 Minuten lang backen.


Während Kurtchen sich wie Bolle über seine geleistete Arbeit freut, beginnt für euch nun eine kleine Tortur. Mein Gott, wie das DUFTET! Lauft in der Zeit einfach dreimal um den Block, um nicht wahnsinnig zu werden. Oder kostet es aus und haltet eure Nase in den Ofenlüftungsschacht. Den Tisch könnte man natürlich auch decken.


Ich hatte gar nicht so viel von dem Rezept erwartet, als ich es zum ersten Mal ausprobierte, aber es ist wirklich einfach umwerfend! Eines von diesen "Ist noch was übrig?"-Rezepten. Die, von denen man mehr will. Die, die man zweimal pro Woche in Angriff nehmen möchte, in die man sich reinsetzen könnte. Ja, ich bin verliebt. Ehrlich und wahrhaftig. Herzklopfen im ganzen Körper.


Ein Blech oder auch ein Flammkuchenteig von Tante Fanny reicht für zwei Personen. Für einen etwas rustikaleren Look lasst ihr einfach den Kartoffeln ihre Schale und verderbt Kurtchen den Spaß. Ich möchte übrigens für das letzte Bild um Entschuldigung bitten. Was ihr da seht, ist ein sehr tapferes Stück Flammkuchen, das die Nacht einsam und verlassen im Kühlschrank verbringen musste. Problem Tageslicht. Die Zwiebelringe sind eingematscht, die Crème fraîche bröckelt vor sich hin und die Kartoffeln wirken halt wie Kartoffeln vom Vortag, grellgelb und leicht angetrocknet. Aaaaach, lecker. (Aus dem Tagebuch eines Marketing-Naturtalents...) Meine Güte, ich rede mich um Kopf und Kragen. Niemand wird dieses Rezept nachkochen wollen. Aber das ist ein Fehler! Ein sehr großer Fehler! Ich sag es euch. Aber auf mich hört ja keiner.

Was gelernt?
Zu dokumentierendes Kochen ab Spätherbst nur noch am Wochenende.
Und: Einfach mal Klappe halten, wenn gut is. Tschüss.

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